Was tun bei Geschmacksverlust?

Störungen von Geruch und Geschmack haben viele Ursachen. Seit Corona betrifft es mehr Menschen. Mit diesen Tipps bleibt der Genuss trotzdem erhalten.

Text: Jessica Braun

Bilder: Craig Robertson

2 Min

02.05.2022

Beim Essen geniesst auch die Nase mit. Ist die durch eine Erkältung verstopft, macht der schönste Festtagsschmaus nur halb so viel Freude. Auch durch eine Covid-19-Erkrankung kann es zu Geruchs- und Geschmacksstörungen kommen. Ursachen dafür können ausserdem Allergien sein, Polypen, ein Schädel-Hirn-Trauma, ein Tumor, eine Chemotherapie, bestimmte Medikamente, Alzheimer, Parkinson oder ganz banal: das Alter. Geniessen lässt sich eine Mahlzeit trotzdem mit allen Sinnen. Und zwar so:

  • Experimentieren mit Geschmacksrichtungen

    Etwa 25.000 Sensorzellen sitzen auf der menschlichen Zunge. Sie alle nehmen die fünf Geschmacksrichtungen wahr. Manche Bereiche der Zunge sind jedoch sensibler dafür als andere: Die Spitze der Zunge reagiert besonders gut auf Süsses, ihre vorderen Seiten auf Salziges. Säure erkennt sie am besten mit den Seiten. Ihr hinteres Drittel ist auf Bitteres spezialisiert. Bei Geschmacksverlust lässt sich damit experimentieren.

  • Auf Abwechslung achten

    Schmeckt alles gleich, besteht die Gefahr, dass auch die Ernährung einseitig wird und wichtige Nährstoffe fehlen.

  • Buntes auf dem Teller

    Farbenfrohe Gerichte machen satter und zufriedener. Das haben mehrere Studien gezeigt. Karottenwürfel im Spinat, Püree aus Roter Bete zu den Kartoffeln oder die Tasse Kurkuma-Latte zum Schokoladenkuchen halten das Interesse am Essen wach.

  • Geschmacksverstärker Umami

    Das Aroma von Sojasosse oder Parmesan sorgt dafür, dass ein Gericht insgesamt intensiver schmeckt.

  • Klangvolles Essen

    Geröstete Nüsse, Kerne oder grob gehackte salzige Erdnüsse oder Cashewnüsse wirken wie Geschmacksverstärker. Das gilt auch für knackiges Obst oder Gemüse wie Äpfel und Karotten.

  • Achtsam mit Zucker und Salz umgehen

    Es liegt nahe, mehr davon zu verwenden, ist aber nicht ratsam.

  • Sich mit Betroffenen zusammenzutun

    Während es in vielen anderen Ländern bereits Patient:innenorganisationen gibt, fehlen diese im deutschsprachigen Raum noch. In den Sozialen Medien gibt es jedoch einige Gruppen, die sich austauschen.

    Die Psychologin und Geruchs- und Geschmacksforscherin Kathrin Ohla gehört zur Lenkungsgruppe des Globalen Konsortiums für Chemosensorische Forschung (GCCR). Für Interessierte, die ihr Riech- und Schmeckvermögen zu Hause messen möchten, hat sie mit ihrem Team einen Test entwickelt: www.riech-check.de