10 Tipps für die Narbenpflege
Ist eine Wunde verheilt, erinnert oft eine unschöne oder schmerzende Narbe weiter an die Verbrennung, Operation oder den Unfall. Mit viel Geduld und ein paar Tricks können Narben jedoch reduziert werden. Was hilft wirklich? Und wann sollte man mit der Pflege anfangen, wann ist es zu spät? Tipps vom Arzt für die richtige Narbenpflege.
Wenn wir uns verletzt haben, erinnern uns bleibende Narben oft unser Leben lang daran. Diese können nicht nur ästhetisch stören, sondern auch funktionell beeinträchtigen und richtig wehtun.
Warum entstehen Narben?
Narben entwickeln sich, wenn die Haut nach einer tiefen Verletzung heilt. Der Körper produziert dann – glücklicherweise – Kollagen, um das verletzte Gewebe zu reparieren. Die Art und Weise, wie das Kollagen produziert wird, unterscheidet sich jedoch von der normalen Hautbildung und führt zu einer sichtbaren Veränderung: einer Narbe. Grösse, Form und Farbe hängen von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Art der Verletzung, der Lokalisierung am Körper, genetischen Faktoren und dem Alter der Patientin oder des Patienten. Dr. med. Björn Walter, Leiter Hauttumorzentrum und Stv. Leitender Arzt in der Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie am Kantonsspital Winterthur, behandelt in seiner Sprechstunde viele unterschiedliche Narbentypen und weiss, was es bei der Pflege zu beachten gilt.
Welches sind schlechte und welches gute Narben?
«Es gibt zwei Aspekte: den ästhetischen und den funktionellen», sagt der Arzt. «Eine gute Narbe ist kaum noch zu sehen, flach und schmerzt nicht. Eine schlechte Narbe ist auffällig, zieht, spannt und stört, wenn sie etwa über ein Gelenk verläuft oder die Augenlider verzieht.» Im Gesicht verheilen Narben zum Glück fast immer unauffällig. Am schlechtesten verheilen hingegen Wunden im Rumpfbereich, am Rücken oder im Brustbereich auf der Mittellinie. Dort komme es öfter zu dickem und breitem, zu überschiessendem Bindegewebe, den sogenannten hypertrophen Narben. Krankhaft wucherndes Narbengewebe, Keloid genannt, ist selten. In solchen Fällen dehnt sich die Narbe über die Grenzen der ursprünglichen Wunde aus und wächst weiter und weiter. Auch eingezogene Narben, das Gegenteil eines Wulstes also, kommen vor. Dann verzieht sich die Wunde bei der Heilung nach innen und verklebt mit den darunterliegenden Gewebeschichten. Dies passiert, wenn das Fettgewebe unter der Wunde zum Beispiel durch eine Operation abgenommen hat.