Blasenentzündung: Diese Hausmittel tun gut
Schmerzen beim Wasserlassen und häufiger Harndrang? Das deutet auf eine Blasenentzündung hin. Meist leiden Frauen daran, doch auch Männer trifft es im Alter häufig – und dann sogar heftiger. Was hilft? Fünf Hausmittel im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
In den Ferien, nach der Badi, während der Schwangerschaft oder nach einem schönen Abend zu zweit: Eine Blasenentzündung ist lästig und tritt immer zur falschen Zeit auf. Doch woher kommt sie, die fiese Infektion der Harnröhre und der Blase?
Ursachen einer Blasenentzündung
Verantwortlich für eine Blasenentzündung sind meist Darmbakterien, die in die Harnwege und die Blase gelangen. Es können aber auch andere Auslöser hinter einer Blasenentzündung stecken. Etwa jede fünfte Blasenentzündung wird durch Viren (Adenoviren), Pilze (Candida albicans), Parasiten (Würmer) oder durch mechanische Reize (Geschlechtsverkehr) ausgelöst.
Symptome: Wie äussert sich eine Blasenentzündung?
Typische Anzeichen einer Blasenentzündung sind starker Harndrang, schmerzhafte, häufige und erschwerte Harnentleerung und Unterbauchschmerzen. Der Urin kann trüb oder verfärbt sein und anders riechen als sonst. In ausgeprägten Fällen können auch Blut im Urin, Fieber und Schüttelfrost auftreten.
Blasenentzündung: ein Frauenproblem?
Während die Harnröhre bei Frauen etwa 3 bis 4 Zentimeter lang ist, sind es bei Männern bis zu 25 Zentimeter. Weil Frauen eine so viel kürzere Harnröhre als Männer haben und Bakterien darin leichter aufsteigen können, trifft es sie besonders oft. Blasenentzündungen zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten bei Frauen.
In der Menopause erkranken Frauen öfter
Männer leiden stärker unter Blasenentzündungen
Einer Blasenentzündung vorbeugen
Am besten ist es, die Blasenentzündung gleich zu verhindern. Bakterien lieben feuchtes Klima. Deshalb: Hände weg von engen Slips aus Polyester und ständig zu tragenden Slipeinlagen. Nach dem Schwimmen in der Badi sollten die nassen Badesachen ausgezogen werden. Denn auch Unterkühlung ist schlecht. Sie führt dazu, dass Schleimhäute schlechter durchblutet werden und austrocknen. So können Bakterien durch angegriffene Haut leichter in die Harnröhre gelangen. Tipp: Den Intimbereich bei Bedarf fetten und ölen. Eine zu häufige oder falsche Intimpflege ist übrigens oft schuld an einer Blasenentzündung, da sie den Säureschutzmantel der Haut schädigt. Es reicht, den Intimbereich mit Wasser oder einer pH-neutralen Waschlotionen zu reinigen.
Direkt nach dem Sex empfiehlt es sich, die Blase zu entleeren und Wasser zu trinken. Eingedrungene Bakterien werden so eher ausgeschwemmt. Wer an einer akuten Blasenentzündung leidet, sollte auf Geschlechtsverkehr erst einmal verzichten. Beim Analsex gilt: Immer ein Kondom verwenden und es beim anschliessenden Vaginalsex ausziehen, damit keine Bakterien auf Wanderschaft gehen. Spermienabtötende Substanzen oder Diaphragmen können die vor Bakterien schützenden Schleimhäute übrigens auch angreifen.
Diese fünf Hausmittel helfen bei einer Blasenentzündung
Ist die Blasenentzündung fortgeschritten oder das Bakterium Escherichia coli Auslöser der Harnwegsinfektion, helfen nur noch Antibiotika. Bei leichten Beschwerden können aber die folgenden Hausmittel Linderung verschaffen und zur Heilung beitragen:
Viel trinken: Wasser und Tee
Die Klassiker: Cranberrys und Apfelessig
Warm halten: Sitz- und Fussbäder
Harntreibend: Meerrettich, Kresse und Radieschen
Muskeln entspannen
Expertentipp
Dr. med. Wolfgang Bühmann, Facharzt für Urologie bei Medgate
«Halten die Schmerzen beim Wasserlösen trotz der hier erwähnten Massnahmen länger als drei Tage an, sollten Sie einen Medgate Arzt oder Ihre Hausärztin kontaktieren. Eine Arztkonsultation ist auch notwendig, wenn Fieber oder Schmerzen seitlich unter den Rippen auftreten.»