Dossier: Ernährung

Basische Lebensmittel halten Übersäuerung in Schach

Eine unausgewogene Ernährung, Stress und Bewegungsmangel können zu einer Übersäuerung unseres Körpers führen. Die Naturheilkunde schwört zur Abhilfe auf die basische Ernährung. Wir zeigen auf, was diese beinhaltet und in welchem Rahmen sie sinnvoll ist.

Text: Julia Fischhaber; Foto: iStock

Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer sind aufgrund ihrer modernen Lebensweise latent übersäuert. Ursachen dafür gibt es viele. Neben einer unausgewogenen Ernährung können Stress, Dehydration, Schlafmangel und zu viel oder zu wenig Bewegung zu einer Übersäuerung unseres Zwischenzellgewebes führen. Die Folgen: anhaltende Müdigkeit, Hautprobleme, schlechte Laune, Gelenk- oder Kopfschmerzen.

Wie bringt man den Säure-Basen-Haushalt ins Gleichgewicht?

«Grundsätzlich bringt ein gesunder Körper den Säure-Basen-Haushalt von alleine ins Gleichgewicht», weiss Ernährungsberaterin Béatrice Chiari. Trotzdem können schon kleine Umstellungen in Richtung basische Lebensmittel eine positive Wirkung haben und damit zu einem besseren Befinden beitragen. «Eine ausreichende Wasserzufuhr, Bewegung an der frischen Luft und Schlaf sind wichtige Punkte. Die effizienteste Massnahme ist jedoch eine vorwiegend basische und somit vitalstoffreiche Ernährung.»

«Basische Ernährung» – was ist das?

Das Ziel der basischen Ernährung ist es, mit dem Verzehr von bestimmten basischen Lebensmitteln den Säure-Basen-Haushalt des Körpers ins Gleichgewicht zu bringen. Dies kann wiederum zu einer verbesserten Gesundheit sowie einer höheren Knochendichte führen und dabei helfen, Krankheiten vorzubeugen. Die sogenannte Säure-Basen-Theorie wurde bereits 1911 vom schwedischen Biochemiker Ragnar Berg aufgestellt. Er realisierte, dass Magensaft und Urin sauer sind und untersuchte den Säuregehalt unterschiedlicher Lebensmittel sowie ihren Effekt auf den menschlichen Körper. Seine Beobachtung: Lebensmittel, die im Körper basisch wirken, haben eine positive Wirkung auf unseren Säure-Basen-Haushalt.

«Die effizienteste Massnahme [bei einem übersäuerten Körper] ist eine vorwiegend basische und somit vitalstoffreiche Ernährung.»
Béatrice Chiari, Dipl. Ernährungsberaterin SHS

Frische Kräuter, Beeren oder Fisch? Basische und säurebildende Lebensmittel

Basische Lebensmittel enthalten einen hohen Anteil an essenziellen basischen Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Calcium und werden in unserem Körper basisch verstoffwechselt. Folgende Lebensmittel sind basisch:

  • Gemüse und Kräuter: Alle Gemüse und Kräuter (ausser Spargel, Zwiebel, Knoblauch, Rosenkohl) sind stark basisch und reich an Nährstoffen.
  • Zitrusfrüchte: Obwohl Zitrusfrüchte wie Zitronen und Orangen an sich sauer sind, wirken sie im Körper basisch, wenn sie verstoffwechselt werden.
  • Beeren: Heidelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren sind stark basisch und reich an Antioxidantien.
  • Kerne, Samen und Mandeln: Kerne, Chiasamen, Leinsamen und Mandeln sind alle stark basisch und reich an gesunden Fetten und Nährstoffen.

Lebensmittel wie Fisch und Fleisch sowie die meisten Milch- und Weissmehlprodukte, alkoholische Getränke, Kaffee und Limonaden sind säurebildend und sollten sehr bewusst konsumiert werden. 

Für wen ist eine basische Ernährung geeignet?

«Eine Ernährung mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten und einem hohen Anteil an basischen Lebensmitteln ist für alle Menschen geeignet und entlastet den Körper», ist Béatrice Chiari überzeugt. Auch beim Abnehmen oder bei Sodbrennen kann die Ernährungsumstellung eine positive Veränderung bringen.

«Aber Achtung: Da unser Körper im Normalfall selber für einen Säure-Basen-Ausgleich sorgt, sollten insbesondere strikte Basenkuren nicht länger als zwei Wochen dauern oder von einer Fachperson begleitet werden», betont Chiari. Wird über längere Zeit auf Proteine und Fette verzichtet, können erhebliche Mängel entstehen und zu einer Schwächung des Körpers führen. «Aber gerade im Frühjahr wirken eine einwöchige Basenkur oder auch einzelne Gemüsetage entsäuernd auf unser Gewebe und bringen neue Energie.»

Zur Person

Béatrice Chiari ist Dipl. Ernährungsberaterin SHS und Expertin für antientzündliche Ernährung.

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