Damit Apps zur mentalen Gesundheit jungen Menschen nützen können, müssen sie attraktiv und speziell für Junge gestaltet, wissenschaftlich basiert und zudem bekannt sein. Heutige digitale Helfer sind davon meist noch weit entfernt. Bei den aktuell langen Wartelisten für einen Besuch in einer psychologischen Praxis haben digitale Programme aber das Potenzial, eine wichtige Brückenfunktion einzunehmen.
Ob Stress, Schlaf- oder Konzentrationsstörungen: Jugendliche haben eine hohe Bereitschaft, digitale Helfer zur Förderung der psychischen Gesundheit zu nutzen, vorausgesetzt diese sind vertrauenswürdig, attraktiv, wissenschaftlich basiert und kostenlos. Zu diesem Schluss kommt die qualitative Studie von Interface Politikstudien im Auftrag der Stiftung Sanitas Krankenversicherung «Potenzial digitaler Helfer für die psychische Gesundheit junger Menschen». Sie umfasst Fokusgruppen-Gespräche mit jungen Menschen, Auswertung von Experten-Meinungen und Erkenntnisse aus der aktuellen Literatur.
Digitale Helfer bieten einfachen Zugang zu Informationen und niederschwellige Beratung und können beim Überbrücken von Wartezeiten helfen oder sogar als Unterstützung bei der Prävention für die psychische Gesundheit. Trotz dieser Vorteile werden sie von Jugendlichen mit mentalen Problemen jedoch noch wenig genutzt. Denn gemäss der Studie müssen die digitalen Programme wissenschaftlich basiert sein, möglichst regelmässig genutzt werden und in Kombination mit persönlicher Beratung eingesetzt werden, damit sie möglichst wirksam sind. Gleichzeitig wollen Junge Apps vor allem punktuell, bei akuten psychischen Problemen verwenden und nur dann, wenn diese auch attraktiv gestaltet sind. Und sie müssten die Apps überhaupt erst kennen. Dabei hapert es allerdings oft.
Wichtige Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, damit Apps & Co besser wirken können, die Studie nennt folgende: