Ernährungstipps für Schwangere
Die Ernährung in der Schwangerschaft spielt für die Gesundheit des ungeborenen Kindes und der werdenden Mutter eine wichtige Rolle. Wie sieht ein idealer Speiseplan aus und welche Nahrungsmittel sollten Schwangere meiden? Empfehlungen und Tipps für eine ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft.
Inhaltsverzeichnis
Mahlzeiten
Für Schwangere gelten die gleichen Ernährungsempfehlungen wir für Nichtschwangere – frisches Gemüse und Obst, vollwertige Kohlenhydrate, ausreichend Eiweiss und gesunde Fette. Essen Sie aber besser mehrere kleinere Mahlzeiten anstatt nur wenige grosse. So entlasten Sie den Magen und mildern Beschwerden wie Schwangerschaftsübelkeit. Empfehlenswert sind beispielsweise drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten.
Nährstoffe und Lebensmittelzusätze
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über Nährstoffe, deren Einnahme in der Schwangerschaft wichtig ist. Die wichtigsten davon finden Sie hier:
- Folsäure und weitere Vitamine: Der Bedarf an diesem lebenswichtigen Vitamin aus der B-Gruppe steigt bis Ende des 3. Monats auf 800 Milligramm täglich. Es ist z. B. in Vollkornprodukten und grünem Blattgemüse, aber auch in Eiern, Fisch, Milch und vielen Früchten enthalten. Zusätzlich sollten Sie – mindestens bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche – täglich 0,4 Milligramm Folsäure in Tablettenform einnehmen. Informieren Sie sich bitte bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt über die Einnahme von weiteren Vitaminen als Nahrungsmittelzusatz.
- Eisen: Der Bedarf steigt auf 30 Milligramm täglich an. Eisen ist enthalten in Fleisch, Hülsenfrüchten, Gemüsen wie Spinat, Broccoli, Roter Bete etc.
- Jod: Der Bedarf steigt in der Schwangerschaft auf 230 Mikrogramm und während des Stillens sogar auf 260 Mikrogramm pro Tag an, denn jetzt müssen zwei Schilddrüsen versorgt werden: Ihre eigene und jene Ihres Babys. Jod ist enthalten in Jodsalz und Meeresfisch.
- Kalzium: Der Bedarf steigt auf 1000 bis 1200 Milligramm täglich an. Kalzium ist enthalten in Mineralwasser, Milch und Milchprodukten, Kräutern und Gemüsen.
Kritische Lebensmittel
- Fisch: Vor allem Raubfische weisen einen hohen Anteil an Schadstoffen wie Quecksilber und Dioxine auf, die für den Fötus schädlich sind. Meiden Sie daher schadstoffreichen Fisch wie Ostseelachs und -hering, Marlin und Schwertfisch. Frischen Thunfisch sollten Sie maximal einmal pro Woche verzehren.
- Waldpilze: Wild wachsende Pilze können ebenfalls mit Schadstoffen wie Quecksilber belastet sein und sollten nicht auf dem Speiseplan von Schwangeren stehen.
- Kaffee, Grün- und Schwarztee: Koffein kann die Eisenaufnahme des Kinds hemmen. Aber eine bis zwei Tassen Kaffee oder vier Tassen Schwarz- oder Grüntee pro Tag schaden nicht.
- Wild: Reh, Hirsch und Wildschwein können mit Blei belastet sein, das beim Kind zu Schädigungen des Nervensystems führen kann.
- Leber: Eine zu hohe Konzentration an Vitamin A kann zu Missbildungen beim Ungeborenen führen. Da Leber viel Vitamin A enthält, sollten Schwangere bis zum 4. Monat auf diese verzichten.
Rote Liste (Listeriose und Toxoplasmose)
Eine Infektion mit dem Erreger Toxoplasmose (Parasiten) sowie die bakterielle Erkrankung Listeriose verlaufen bei erwachsenen Menschen meistens unauffällig. Beim ungeborenen Kind jedoch kann es zu erheblichen Schädigungen bis zu Fehlgeburten kommen. Verzichten Sie deshalb auf
- nicht durchgebratenes oder rohes Fleisch (z. B. Salami, roher Schinken, Carpaccio, Steaks)
- geräucherten Fisch
- rohen Fisch
- rohe Eier (z. B. in Tiramisu und Mayonnaise)
- Rohmilch
- Rohmilch-, Weich- und Halbhartkäse (z. B. Feta, Mozzarella, Camembert)
- abgepackte Mischsalate
Müssen Schwangere für zwei essen?
Obwohl werdende Mütter eigentlich zu zweit sind, müssen sie nicht gleich doppelt so viel essen. Denn in der Schwangerschaft arbeitet der Körper effizienter und verwertet die Energie (Kalorien) besser. Ab dem 4. Monat benötigen Schwangere täglich lediglich rund 250 Kalorien mehr, ab dem 7. Monat 500 Kalorien. Letzteres entspricht etwa zwei Scheiben Vollkornbrot mit einem Stück Käse.