Dossier: Hausmittel

Hausmittel: Hilfe bei wundem Zahnfleisch

Leichtere Zahnfleischentzündungen sind harmlos, aber mitunter schmerzhaft und lästig. Einfache Hausmittel lindern die Beschwerden.

Text: Michael Suter; Foto: Unsplash

Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, ummantelt den Zahnhals und füllt die Zahnzwischenräume aus. Schmerzt es jedoch oder beginnt es beim Zähneputzen zu bluten, kann eine Entzündung (Gingivitis) dahinterstecken. Meist ist eine ungenügende Mundhygiene dafür verantwortlich, aber auch mechanische Verletzungen, chemische Substanzen oder Infektionen können die Ursache dafür sein. Ist das Zahnfleisch nur leicht entzündet, können folgende Massnahmen helfen:

Kamille- und Salbeispülungen

Mundspülungen aus Kamille und Salbei gehören zu den bekanntesten Hausmitteln gegen Zahnfleischentzündungen. Sie eignen sich als Gurgelmittel oder als Getränk zwischendurch. Kamille und Salbei wirken entzündungshemmend und antibakteriell.

Naturjoghurt

Zuckerfreier Joghurt hemmt schwefelproduzierende Bakterien und hilft dadurch auch bei Zahnfleischentzündungen. Ausserdem ist er für die Zähne gesünder. Deshalb gerne mal Naturjoghurt an den Salat oder ins Müesli geben.

Heidelbeeren

Die blauen Waldfrüchte enthalten den Farbstoff Myrtillin. Dieser wirkt antibiotisch und hindert Bakterien daran, sich zu vermehren. Ein paar frische Heidelbeeren zwischendurch sind also nicht nur eine Leckerei, sondern auch eine vorbeugende Massnahme.

Apfelessig

Apfelessig regt die Speichelproduktion an und wirkt antibakteriell. Nehmen Sie zwei Teelöffel zusammen mit einem Schluck Wasser zu sich. Achtung: Die im Essig enthaltene Säure greift auf Dauer den Zahnschmelz an.

Tinktur aus Myrrhe, Calendula oder Hamamelis

Stellen Sie mit ein paar Tropfen eine unverdünnte Tinktur her. Tragen Sie diese mit einem Finger aufs Zahnfleisch auf und massieren Sie die Tinktur ein. Spucken Sie den Speichel anschliessend aus. Die Tinktur wirkt adstringierend und antibakteriell.

Brombeerblätter

Brombeerblätter wirken schleimlösend und blutreinigend. Äusserlich angewendet lindern sie unter anderem auch Zahnfleischentzündungen. Dafür kauen Sie die Blätter und spucken sie nachher aus.

Vorbeugen

Wer sich oft und gut die Zähne reinigt, macht schon vieles richtig, um eine Zahnfleischentzündung zu vermeiden. Insbesondere in den Zwischenräumen sammeln sich Rückstände an, die die Entstehung von Bakterien fördern. Zahnseide oder Interdentalbürsten beseitigen diese Ablagerungen. Besonders wichtig ist die richtige Zahnpflege bei Rauchern, Diabetespatienten, Menschen mit Mundpiercings und Schwangeren. Empfehlenswert sind professionelle Zahnreinigungen beim Zahnarzt. Die Zahnpflegeversicherung Dental Basic ist speziell auf Erwachsene zugeschnitten. Sie übernimmt beispielsweise pro Kalenderjahr 100 Franken von Vorsorgeuntersuchungen und Zahnreinigungen und deckt 80 Prozent der Kosten für Zahnbehandlungen bis 2000 Franken im gleichen Zeitraum.

Expertentipp

Prof. Dr. med. dent. Christian Stappert, leitender Zahnmediziner bei swiss smile

«Treten Zahnfleischentzündungen oft und grossflächig über einen längeren Zeitraum hinweg auf, ohne sich deutlich zu bessern, sollten Sie einen Zahnarzt um Rat fragen. Oftmals ist sogar ein Besuch bei einem Facharzt für Parodontologie sinnvoll. Denn mit einer Parodontitis (Erkrankung des Zahnhalteapparates) ist nicht zu spassen, da sie bleibende Schäden am Knochen und Zahnfleisch hinterlässt und die Parodontosekeime sich auch über die Mundhöhle hinaus im Körper verteilen.»

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