«Leisure Sickness»: Deshalb werden Sie in den Ferien krank
Endlich Ferien! Die Zeit weg vom Arbeitsplatz soll der Entspannung dienen. Doch kaum im Urlaub angekommen, brummt einem der Kopf, kratzt der Hals und trieft die Nase. Wir erklären, was es mit dem «Leisure Sickness»-Syndrom auf sich hat.
Es ist wie verhext: Kaum ist man in den Ferien angekommen, quittiert das Immunsystem seinen Dienst. Erschöpfung, Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen, Husten und Schnupfen verderben die Freizeit, die eigentlich für spannende Aktivitäten oder Erholung gedacht gewesen wäre. Expert:innen nennen dies das «Leisure Sickness»-Syndrom oder auch die Freizeitkrankheit. Gründe, warum man ausgerechnet im wohlverdienten Urlaub krank wird, und Tipps, was Sie dagegen tun können.
Zu viel Stress am Arbeitsplatz
Wer im Job ständig unter Strom steht, schüttet grosse Mengen des Stresshormons Noradrenalin aus. Der Effekt: Der Körper läuft auf Hochtouren und befindet sich permanent im «Kampf oder Flucht»-Modus. Das ist kurzfristig von Vorteil, denn die Stresshormone können Krankheiten unterdrücken, da sie beispielsweise entzündungshemmend wirken.
Fällt der tägliche Druck am Wochenende oder in den Ferien dann ab, sinkt auch das Stresshormonlevel und der Hormonhaushalt gerät durcheinander. Auch das Immunsystem macht Pause und man wird anfälliger für Krankheiten. Wer jetzt denkt, nur Führungskräfte wären von «Leisure Sickness» betroffen, der täuscht sich. Eine Studie des klinischen Psychologen Ad Vingerhoets aus dem Jahr 2002 hat ergeben, dass vor allem «Perfektionisten mit hoher Arbeitsbelastung, starkem Engagement und einem ausgeprägten Verantwortungsgefühl für ihre Arbeit zur Risikogruppe gehören».