Self-Care: Mit einfachen Tipps zu mehr Selbstfürsorge
Der Begriff Self-Care ist vor allem auf Social Media kein neues Phänomen. Doch was ist eigentlich Selbstfürsorge – ausser ein trendiges Schlagwort?
Inhaltsverzeichnis
Was ist Self-Care?
Self-Care, auf Deutsch Selbstfürsorge, kannten schon die alten Griechen. Offenbar war es bereits in der Antike wichtig, sich neben Berufsleben und persönlichen Pflichten Zeit für sich selbst zu nehmen. Der Sinn dahinter: Zeit und Energie aufzuwenden, um sich selbst zu stärken und zu verbessern, um so wiederum die Herausforderungen des täglichen Lebens besser bewältigen zu können. Auch heute versteht man darunter den fürsorglichen Umgang mit der eigenen Psyche und dem eigenen Körper. Dazu zählen: die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen sowie liebevoll und rücksichtsvoll mit sich selbst umgehen.
Die «3-2-1»-Methode
Alles schön und gut, aber wie setzt man Selbstfürsorge im stressigen Alltag um? Eine einfache Methode, um ins Thema «Self-Care» einzusteigen, ist die «3-2-1»-Methode. Dabei stehen die Zahlen dafür, wie oft man eine den eigenen Bedürfnissen entsprechende Tätigkeit am Tag ausführen soll. Ein Beispiel:
- Dreimal während des Arbeitstags aufstehen und sich ein wenig bewegen
- Zwei Gewohnheiten in den Alltag integrieren, die Freude machen – lesen etwa oder einen kurzen Spaziergang im Park machen
- Eine Sache am Tag für den Körper tun. Beispielsweise ein Training im Sportverein, zur Lieblingsmusik tanzen oder einfach mal etwas früher ins Bett gehen
Wichtig dabei ist, dass die Tätigkeiten individuell passen. Nur weil Meditation Ihrer besten Freundin beim Entspannen hilft, muss dies nicht unbedingt auch auf Sie zutreffen. Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die Stress besser beim Sport oder Musizieren abbauen. Oder indem Sie einen Thriller lesen.
Bewegung
Soziale Interaktion
Hobbys
Sich Auszeiten gönnen
Vorausplanen und clever kombinieren
Missverständnisse im Zusammenhang mit «Self-Care»
In den sozialen Medien werden Praktiken zur Selbstfürsorge oft wie Medikamente «verschrieben». Meditieren, Tagebuch führen, Achtsamkeit praktizieren: All das hilft vielen, sich ausgeglichener zu fühlen. Für einige sind solche Übungen jedoch eher eine Bestrafung und führen zu noch mehr Stress im Alltag.
Teil der Self-Care Journey ist es, genau das herauszufinden. Und manchmal dauert es etwas länger, bis man die Erholungstätigkeiten gefunden hat, die einem guttun. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Und: Erholung ist nicht gleich Entspannung. «Für viele bedeutet Erholung ein Schaumbad oder am Abend auf dem Sofa Serien schauen. Die Wissenschaft zeigt jedoch, dass effektive Erholung eher aktiv ist», so Bierbauer. Und er fügt an: «Entspannung ist nichts Schlechtes und hat durchaus ihre Berechtigung. Aktive Tätigkeiten versprechen aber einen grösseren körperlichen und geistigen Erholungseffekt.»
Über den Experten
Dr. Walter Bierbauer arbeitet als Oberassistent am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Themen Gesundheitsverhaltensänderungen sowie Stress- und Krankheitsbewältigung.