Sie wollen aufhören zu rauchen? Dazu brauchen Sie sehr viel Willen – nicht zuletzt, um das eigene Verhalten und Lebensumfeld umzugestalten.
Mit dem Rauchen aufzuhören lohnt sich allemal. Schon 20 Minuten nach der letzten Zigarette senken sich Ihr Puls und Blutdruck auf ein normales Niveau. Nach 8 Stunden liefert das Blut wieder genügend Sauerstoff zu den Organen. 24 Stunden später sinkt das Herzinfarktrisiko, was zeigt, wie belastend der Zigarettenrauch für Ihr Herz war.
Wenige Tage nach der letzten Zigarette schmeckt das Essen besser, in den nächsten Wochen und Monaten werden Hustenanfälle und Kurzatmigkeit seltener und nach zehn Jahren ist das Lungenkrebsrisiko nur noch halb so hoch wie zu Raucherzeiten. In der Schweiz sterben jährlich 9500 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums.
Die Fakten sprechen für sich. Nur: Wie gelingt der Rauchstopp am besten? Nachfolgend die erfolgreichsten Methoden:
Claudia Künzli ist Leiterin Gesundheitsförderung und Prävention der Lungenliga Schweiz.
Ein Rückfall ist meist an eine Situation gekoppelt – diese Situationen gilt es zu meiden oder zu verändern. Wenn Sie am liebsten zum Morgenkaffee geraucht haben, dann trinken Sie neu am Morgen Tee. Wenn Sie immer am selben Ort geraucht haben, dann meiden Sie diesen Ort. Wenn Sie immer mit denselben Freunden geraucht haben, dann kommunizieren Sie diesen Ihren Rauchstopp – das schafft Verbindlichkeit und Ihr Umfeld weiss, dass man Ihnen keine Zigi anbieten darf. In einer guten Verhaltenstherapie gehen Sie diesen Triggern auf den Grund. Und die Begleitung motiviert Sie zum Weitermachen, auch wenn Sie mal rückfällig werden.
2 bis 5 Kilogramm zuzunehmen, ist leider normal – aber weniger gesundheitsschädlich als weiterzurauchen. Das Nikotin in der Zigarette hat den Stoffwechsel angeregt und Kalorien verbrannt. Mit der Zeit pendelt sich das aber wieder ein, bis dahin können Nikotinersatzprodukte die Symptome mindern. Schauen Sie, dass Sie die Zigaretten nicht nur mit Essen und Trinken kompensieren, sondern vor allem mit Bewegung.
Es mag eine hehre Idee gewesen sein, das Rauchen durch das vielleicht weniger schädliche Dampfen zu ersetzen. Unsere Erfahrung zeigt aber, dass E-Zigaretten keine zuverlässige Ausstiegshilfe sind und dass viele Raucher:innen schon nach kurzer Zeit wieder sowohl herkömmliche Tabakprodukte als auch E-Zigaretten konsumieren. Im Gegenteil: Gerade die neu auf den Markt gekommenen Wegwerf-E-Zigaretten mit trendigem Design und fruchtig-süssen Aromastoffen bergen das Risiko, dass Jugendliche schon früh mit dem Nikotinkonsum beginnen und nicht mehr davon loskommen.